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Die Internationalist Queer Pride 2022 in Berlin

Die Internationalist Queer Pride 2022 in Berlin war ein voller Erfolg.

Die zweite Internationalistische Queer Pride – ein revolutionärer, queer-geführter Protest, der unsere Stimmen zurückfordert und unsere Präsenz in Berlin bekräftigt, war dieses Jahr noch größer, lebendiger und vielfältiger als der vorherige und hat sich damit als fester Bestandteil der Berliner Demonstrationslandschaft etabliert.

Die Vielfältigkeit und die revolutionäre Ausrichtung sind zentrale Bestandteile dieser Demonstration, die zahlreiche anti-koloniale Befreiungskämpfe mit einschließt.

Aus dem Manifest:

Wir sind und bleiben solidarisch mit den Kämpfen für Befreiung, Freiheit und Gerechtigkeit in der ganzen Welt. Abya Yala, Turtle Island, Westsahara, Palästina, Kurdistan, Darfur, Aotearoa, Tamil Eelam, Kaschmir, West Papua, die Aboriginal Peoples of Australia, die Amazigh, die Mapuche, die Uigur*innen und alle Menschen, die sich gegen anhaltende koloniale Gewalt wehren. Wir wenden uns entschieden gegen die ständigen Versuche, die anhaltenden Kolonialverbrechen durch Pink- und Whitewashing zu beschönigen, und wehren uns gegen die Unterdrückung unserer Stimmen in Deutschland.

Die breite Unterstützung und die große Akzeptanz der Internationalist Queer Pride ist weit über die Berliner Grenzen hinaus sichtbar geworden.

Der Erfolg in diesem Jahr ist um so größer, wenn wir zurückblicken auf die Anfänge im Jahr 2019, als der Radical Queer March Berlin stattfand, auf dem von einem Teil der damaligen Organisator*innen versucht wurde, diejenigen auszuschliessen, die sich für die Rechte der Palästinenser*innen einsetzen.

Auszug aus einem Gespräch mit einer der Organisator*innen des Queers for Palestine Block beim Radical Queer March am 27. Juli 2019 in Berlin:

Für mich ging es also sowohl darum, Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf zu zeigen, als auch gegen die hartnäckige Forderung so vieler weißer linker Queers einzustehen, zu diktieren, was Rassismus und Kolonialismus ausmacht, einschließlich der Abwertung der Unterstützung für Palästina und der BDS-Kampagne als antisemitisch.

Nach dem Versuch der Abwertung und Abspaltung konnte eindrücklich gezeigt werden, dass die Mehrheit der Demonstrierenden diese rassistische Ausgrenzung nicht mittragen und stattdessen eine vielfältige, bunte und trotzdem radikale revolutionäre Ausrichtung unterstützen.

In 2021 hallten dieselben Straßen Kreuzbergs von Tausenden von Demonstrierenden wider, die “Free, Free Palestine”, “Hoch die Internationale Solidarität” und “Aqui, está, la resistencia trans!” skandierten.

Die diesjährige Größe und Vielfalt der Internationalistischen Queer Pride 2022 zeigt ein weiteres Mal, dass unsere Kämpfe zwar unterschiedlich sein mögen, wir aber viele sind und gemeinsam eine große Macht gegen den Status quo darstellen. Mit den Worten von Marsha P. Johnson, einer der Mütter der trans* und queeren Befreiungsbewegung, gibt es “keine Pride für einige von uns, ohne Befreiung für alle von uns”.