Protestaktion gegen SodaStream bei Galeria Kaufhof am Alexanderplatz
BDS Berlin rief anläßlich des ‚Internationalen Solidaritätstages mit dem palästinenischen Volk‘ zu einer Protestaktion gegen das Unternehmen SodaStream auf, dessen Produkte u.a. bei Galeria Kaufhof am Alexanderplatz in Berlin verkauft werden.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 2. Dezember 1977 den
29. November zum „Internationalen Solidaritätstag mit dem palästinenischen Volk“ (A/RES/32/40 B ) erklärt.
Trotz niedriger Temperaturen und Nieselregen strömten viele Fußgänger*innen zum Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Alexanderplatz direkt vor dem Haupteingang von Galeria Kaufhof. Reges Interesse erweckte dabei auch die Protestaktion von BDS Berlin, in der zum Boykott von Produkten der Firma SodaStream aufgerufen wurde, die u.a. auch bei Galeria Kaufhof verkauft werden. Mit einem zweisprachigen Flyer (deutsch/englisch) und in zahlreichen persönlichen Gesprächen informierten die Aktivist*innen ein interessiertes Publikum über die Machenschaften des Unternehmens SodaStream, das von der israelischen Politik von Kolonisation, Apartheid und Besatzung profitiert – ebenso wie Galeria Kaufhof, die SodaStream-Produkte verkauft.
Warum wir SodaStream boykottieren:
SodaStream ist ein ethisch nicht vertretbares Produkt,
denn es profitiert vom Landraub, der Ausbeutung von Ressourcen und den Menschen – und Völkerrechtsverletzungen der israelischen Besatzung.
SodaStream war jahrelang an der Kolonialisierung palästinensischen Landes beteiligt. Von 1996 bis September 2015 hat das Unternehmen in der Industriezone Mishor Adumim der Siedlung Ma´aleh Adumim Trinkwassersprudler produziert. SodaStream hat direkt zum Erhalt und zum Ausbau dieser Siedlung beigetragen, deren Errichtung, wie die aller israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten, gegen das Völkerrecht verstoßen.
SodaStream hat nur aufgrund des massiven Drucks durch die internationale BDS-Kampagne kürzlich eine Produktionsstätte in die Industriezone Lehavim in der Naqab (Negev-) Wüste verlegt. Diese Produktionsstätte befindet sich nun innerhalb der grünen Linie und liegt in der Nähe von Rahat, einer auf dem Reißbrett entworfenen Stadt, in die seit den 70er Jahren BeduinInnen – ihrer traditionellen Lebensweise beraubt – zwangsumgesiedelt werden.
SodaStream profitiert von der andauernden Ghettoisierung der beduinischen Bevölkerung, die in dem sogenannten Prawer Plan der israelischen Regierung angelegt ist; 70.000 BeduinInnen sollen aus ihrer gewohnten Umgebung in der Naqab (Negev-) Wüste vertrieben und in Planstädten zusammengepfercht werden.
SodaStream profitiert von der israelischen Regierungsstrategie, die Industrialisierung der Naqab (Negev)-Wüste durch Fördergelder zu subventionieren und nimmt damit billigend die Entwurzelung der seit Generationen dort ansässigen einheimischen beduinischen Bevölkerung in Kauf.
SodaStream macht sich damit weiterhin zum Komplizen der israelischen Politik der Kolonialisierung, Enteignung und Vertreibung auf Kosten der einheimischen Bevölkerung und bleibt daher weiterhin Ziel der internationalen BDS Kampagne.
Vorsicht! Auch der Wassersprudler von Wassermaxx ist keine Alternative – das Unternehmen wurde von SodaStream aufgekauft!
Weitere Informationen:
http://www.bdsmovement.net/
http://www.bdsberlin.org/
email: kontakt@bdsberlin.org
siehe auch:
SodaStream to close illegal settlement factory in response growing boycott campaign
SodaStream factory shows Palestinian Bedouins‘ plight