Puma sponsert den Israelischen Fußballverband nicht mehr! Als neuer Sponsor ist Erreà angekündigt.
26. November 2024 / Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel (PACBI)
Eine fünfjährige weltweite Boykottkampagne zwang PUMA, seinen Vertrag mit dem Israelischen Fußballverband (IFA) zu beenden. Als neuer Sponsor ist der wesentlich kleinere italienische Trikothersteller Erreà im Gespräch.
Die weltweite Boykott-PUMA-Kampagne bestätigt, dass PUMA seinen Sponsoringvertrag mit dem israelischen Fußballverband (IFA) am 31. Dezember 2024 beenden wird.
PUMA ist seit 2018 einer wirksamen globalen Boykottkampagne ausgesetzt, als 215 palästinensische Sportmannschaften das deutsche Unternehmen aufforderten, sein Sponsoring des IFA zu beenden. Die IFA zählt nicht nur Mannschaften, die sich in illegalen israelischen Siedlungen auf gestohlenem palästinensischem Land aufhalten, zu ihren offiziellen Ligen, sondern setzt sich in Zusammenarbeit mit der israelischen Regierung auch aktiv für deren Verbleib ein.
Im Laufe der fünfjährigen Kampagne beteiligten sich weltweit Gruppen an zahlreichen globalen Aktionstagen und besetzten PUMA-Büros und –Läden. Sportmannschaften, Sportler*innen und Künstler*innen kündigten Verträge mit PUMA, Einzelhändler*innen entfernten PUMA-Produkte aus ihren Läden. Während PUMA versuchte, seine Unterstützung für das zu rechtfertigen, was Amnesty International neben vielen anderen Menschenrechtsorganisationen als Apartheidregime ansieht, füllten konzertierte Aktionen PUMAs Posteingang, blockierten seine Telefonleitungen und übernahmen PUMAs Online–Präsenz, um seine Lügen und Heuchelei anzuprangern.
PUMA konnte die Auswirkungen der globalen Boykottkampagne nicht verbergen. Zu Beginn erzählte ein PUMA-Anwalt versehentlich einer BDS-Aktivist*in, dass die Kampagne PUMA das Leben „schwer“ mache. Später wurde PUMA durch ein durchgesickertes internes Memo beim Lügen ertappt, als das Unternehmen versuchte, Geschäftspartner*innen und Markenbotschafter*innen zu beruhigen, die über die Komplizenschaft des Unternehmens mit dem israelischen Apartheidregime besorgt waren. Und während der PUMA-Jahreshauptversammlung 2023, während drinnen und draußen Proteste stattfanden, sagte der CEO von PUMA fälschlicherweise „BDS“, als er vor 200 Aktionär*innen über die „Better Cotton Initiative“ (BCI) sprach.
Die Boykott-Kampagne hat PUMAs wichtigstes Gut, nämlich sein Image, erfolgreich ramponiert, indem sie das Unternehmen mit Israels jahrzehntelangem Apartheid-Regime in Verbindung gebracht hat. Als Israel seinen anhaltenden Völkermord im Gazastreifen begann, bei dem mehr als 44.000 Palästinenser*innen, darunter Hunderte von Fußballer*innen, getötet wurden, erlitt PUMAs Image und seine Bilanz einen weiteren Schlag.
In den wenigen Monaten zwischen dem Beginn von Israels völkermörderischem Krieg gegen 2,3 Millionen Palästinenser*innen im Gazastreifen und Dezember 2023 berichteten Medien, über Fans, die NCT 127 und Rihanna aufforderten, ihre Zusammenarbeit mit PUMA zu beenden; O’Neills, Irlands größte Sportbekleidungskette, hat PUMA-Produkte aus ihren Filialen entfernt; und irische Mannschaften schlossen sich einer Kampagne an, die ihre Mitglieder und Fans zum Boykott von PUMA aufrief.
In einem höchst ungewöhnlichen Schritt ließ PUMA im Dezember 2023 bei der Financial Times die Nachricht durchsickern, dass es seinen Ende Dezember 2024 auslaufenden Vertrag mit der IFA nicht verlängern würde. Ausrüster kündigen nicht an, dass sie einen Vertrag nicht verlängern werden, schon gar nicht ein Jahr im Voraus. PUMA konnte dem wachsenden Druck nicht länger standhalten und wollte aussteigen, was die Auswirkungen der weltweiten Boykott-PUMA-Kampagne unterstreicht.
Wir danken den vielen Gruppen auf der ganzen Welt, die unermüdlich und unnachgiebig daran gearbeitet haben, PUMA zu zwingen, seine Komplizenschaft mit Israels Apartheidregime und dem Völkermord in Gaza zu beenden.
Aus dem jüngsten Jahresbericht des israelischen Fußballverbandes geht hervor, dass das wesentlich kleinere italienische Sportbekleidungsunternehmen Erreà ab dem 1. Januar 2025 neuer Sponsor des IFA sein wird. Der Vertrag mit Erreà beinhaltet eine 40-prozentige Reduzierung der Sponsorengebühren von rund 100.000 Euro pro Jahr unter PUMA auf 60.000 Euro pro Jahr und wurde erst im August 2024 unterzeichnet, was darauf hindeutet, dass der IFA Schwierigkeiten hatte, einen geeigneten Ersatzsponsor zu finden.
Im Januar dieses Jahres entschied der Internationale Gerichtshof (IGH), dass Israel in Gaza nachweislich Völkermord begeht. Im Juli entschied der IGH zudem, dass die militärische Besetzung des Gazastreifens und des Westjordanlandes einschließlich Ostjerusalems durch Israel illegal ist. Beide Urteile des Weltgerichtshofs verpflichten dazu, sich in keiner Weise an den von Israel begangenen Gräueltaten zu beteiligen.
Wir fordern Erreà auf, seinen Vertrag mit der IFA unverzüglich aufzukündigen, um sich nicht an Israels Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord mitschuldig zu machen. Sollte Erreà mit diesem kriminellen und unethischen Sponsoring fortfahren, rufen wir zu einer gezielten Boykottkampagne gegen das Unternehmen auf.
Puma No Longer Sponsors the Israel Football Association. New Sponsor Erreà Is on Notice.
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de