Gewerkschaften

Im Gedenken an den Internationalen Tag der Arbeit veranstaltete die palästinensische Gewerkschaftsbewegung am 4. Mai 2011 ihre erste BDS-Konferenz und verkündete die Bildung der Koalition palästinensischer Gewerkschaften für BDS (PTUCBDS) und ruft in einer Grundsatzerklärung an internationale Gewerkschaften zur Unterstützung von BDS auf.

Die internationale Kampagne

Die weltweite Gewerkschaftsbewegung hat unablässig ihren Mut und ihren Einsatz für Menschenrechte gezeigt, indem sie sich konkreten, bahnbrechenden, von Arbeiterinnen und Arbeitern geführten Sanktionen gegen unterdrückerische Regime angeschlossen und damit ihre wirkungsvolle Solidarität mit unterdrückten Völkern auf der ganzen Welt zum Ausdruck gebracht hat. Die Bereitschaft zu BDS-Maßnahmen ist zur wesentlichen Form gewerkschaftlicher Solidarität mit der palästinensischen Zivilgesellschaft im allgemeinen und mit der palästinensischen Arbeiterklasse im besonderen geworden.

Sämtliche großen palästinensischen Gewerkschaften, Föderationen und Fraktionen sind Unterzeichner des BDS-Aufrufs von 2005 und Mitglieder des Palästinensischen Nationalen Komitees für BDS (Palestinian BDS National Committee, BNC).
Gewerkschaften haben BDS befürwortet, organisieren Verbraucherboykotts und Desinvestitionskampagnen innerhalb der Arbeiterbewegung oder rufen aus ihrer Position als große und bedeutende zivilgesellschaftliche Organisationen heraus zu Sanktionen gegen Israel auf.

Hafenarbeiter haben in ihrer Unterstützung der Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser besondere Initiativen ergriffen.

Nach dem mörderischen Angriff auf die Freedom Flotilla im Sommer 2010 und als Antwort auf einen Aufruf der palästinensischen Gewerkschaftsbewegung blockierte die schwedische Hafenarbeitergewerkschaft über 500 Container mit einem Gewicht von ungefähr 500 Tonnen in einer einwöchigen Blockade von Exporten/Ausfuhren nach Israel und von israelischen Gütern.

Hafenarbeiter in Oakland in Kalifornien respektierten einen Streikposten aus Arbeitern und Gemeindemitgliedern und weigerten sich 24 Stunden lang, ein israelisches Frachtschiff zu entladen.

Diese Aktionen folgten jenen der südafrikanischen Transport- und der Vereinigten Arbeitergewerkschaft, die im Februar 2009 dem Boykott gegen den israelischen Seehandel den Weg bereiteten, indem sie sich aus Protest gegen Israels Angriffskrieg gegen den Gazastreifen weigerten, in Durban ein Schiff zu entladen.

Die südafrikanische Gewerkschaft für Städtische Bedienstete (South African Municipal Workers Union, SAMWU) bewarb die „Israeli Apartheid Free Zone“, um zu gewährleisten, dass ihre Stadtbezirke keine kommerziellen, akademischen, kulturellen, sportlichen oder anderen Beziehungen mit dem israelischen Regime unterhalten. Ähnliche von Gewerkschaftsaktivisten geführte Kampagnen haben sich über die ganze Welt einschließlich Irland und Australien verbreitet.

Palästinensiche Gewerkschaften haben darüber hinaus ihre internationalen Kollegen dazu aufgerufen, bestehende Beziehungen zu der rassistischen israelischen Gewerkschaft, der Briefing: Labor Zionism and the Histadrut, aufzulösen. Jede Menge einzelner Gewerkschaften sowie die Nationalkongresse der Gewerkschaften in Schottland, Irland und Südafrika haben entweder ihre Verbindungen abgebrochen oder deren Abbruch eingeleitet.

Während die BDS-Kampagne innerhalb der Gewerkschaften international an Bedeutung gewinnt, unterstützen die Gewerkschaften in Deutschland noch immer ganz offen und unverhohlen einen der Stützpfeiler des israelischen Systems (siehe dazu eine englischsprachige Analyse der Rolle der Histadrut – Its History and Role in Occupation, Colonisation and Apartheid

Ein Überblick über Aktionen und Berichte zu Gewerkschaften in Deutschland, Europa und darüberhinausn findet sich unter der Kategorie “Gewerkschaften“.

siehe auch: TRADE UNION SOLIDARITY