Jüdische Stimme: Menschenrechtsverletzungen haben keinen Grund zum Feiern! Stellungnahme zum Popkultur-Festival Berlin
Im August feiert zum fünften Mal das Pop-Kultur-Festival und lädt zum künstlerischen Dialog und internationalem Austausch auf. Auch in diesem Jahr findet sich unter den PartnerInnen und GeldgeberInnen die Israelische Botschaft wieder.
Trotz zahlreicher Stellungnahmen in den letzten Jahren von Organisationen wie PACBI (The Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Isarel), der Jewish Antifa, BDS Berlin und unserer eigenen Stimme, sowie 14 Absagen von eingeladenen KünstlerInnen aus sechs verschiedenen Ländern, bleibt das Pop-Kultur-Festival der israelischen Regierung treu. Nach dem Motto: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
Es ist keine Überraschung, dass in diesem Jahr mit kaum Absagen zu rechnen war. Die VeranstalterInnen haben diesmal genauer darauf geachtet, Ihre eingeladenen KünstlerInnen auszuwählen. Zwar steht auf Ihrer Seite, dass Sie Diversität und Dialoge fördern möchten, doch sehen wir hier nur den Dialog von konsensfähigen Themen, das Nachdenken über den Umgang mit systematischen und anhaltenden Menschenrechtsverletzungen bekommt hier weder Bühne, noch Beachtung. Es erinnert schon sehr an Südafrika, als Deutschlands Politik Komplize der Apartheid bis zum Ende des Regimes war. Diese beschämende Tradition hat keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft, in der rechte Kräfte auf dem Vormarsch sind.
Wir, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden im Nahost rufen das Pop-Kultur Festival erneut auf, ihre Partnerschaft mit der israelischen Botschaft zu beenden!
Die Loyalität zur israelischen Regierung schadet der politischen und kulturellen Landschaft in Deutschland. Erst dieses Jahr wurde der eingeladene Künstler Talib Kweli aus dem Programm des Open Source Festivals gestrichen, weil er sich weigerte, sich offiziell von der BDS Bewegung zu distanzieren. Das YAAM in Berlin tat es den Düsseldorfern gleich und zwang den amerikanischen Rapper und Aktivisten ebenfalls dazu, seine Kritik an der rassistischen Politik Israels zu zensieren…