Kultureller BoykottPACBI Erklärungen

Die BDS-Bewegung ruft zum Boykott dieser drei antipalästinensischen deutschen Clubs auf

Conne Island, Golden Pudel und ://about blank beteiligen sich an der Unterdrückung der Palästinenser*innen durch Israel.

“Versuche in Deutschland, Künstler*innen, die die palästinensischen Rechte unterstützen, politische Bedingungen aufzuzwingen, insbesondere wenn sie sich gegen POC und queere Künstler*innen richten, sind eine beschämende Tendenz zu Zensur, antipalästinensischer Unterdrückung und Angriffen auf die Gewissensfreiheit.” – Über 100 bedeutende Künstler*innen, Akademiker*innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens 

Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) ruft zum Boykott von Conne Island in Leipzig, Golden Pudel in Hamburg und ://about blank in Berlin auf. PACBI ist Gründungsmitglied der größten palästinensischen zivilgesellschaftlichen Koalition, die die weltweite Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) für die palästinensischen Rechte leitet.

Conne Island, Golden Pudel und ://about blank haben in unterschiedlichem Maße eklatanten und anhaltenden antipalästinensischen und antiarabischen Rassismus gezeigt.

Alle drei beteiligen sich daran, Israels Regime der Apartheid, des Siedler-Kolonialismus und der Besatzung zu fördern und es vor Kritik und Rechenschaftspflicht im Einklang mit dem Völkerrecht zu schützen. Diese Clubs haben wiederholt Auftritte von Künstler*innen elektronischer Musik, die die inspirierende Initiative #DJsforPalestine unterstützt haben, abgesagt oder abgelehnt, indem sie Zensur, Einschüchterung und skandalöse Unterdrückung der Meinungsfreiheit betrieben haben.

Der Chef-Booker des Conne Island bestätigte gegenüber israelischen Medien, dass der Club  einen explizit McCarthyistischen politischen Loyalitätstest für Israel durchführt: “Es ist nicht so, dass wir sagen, dass, wenn sie [die #DJsforPalestine-Erklärung] geteilt haben, sie nicht auftreten werden…. Wir fragen, warum sie sie geteilt haben. Und wenn die Antwort schlecht ausfällt oder wenn es keine Antwort gibt, dann werdet ihr hier vielleicht nicht auftreten”.

Conne Island, das bereits einem Boykott deutscher Linker ausgesetzt ist, die sich gegen die  Nähe seiner rechtsextremen deutschen Sprecher*innen, die die Alternative für Deutschland (AfD) feiern, aussprechen, hat auf seiner Website eine Aufforderung zur Rekrutierung deutscher Freiwilliger veröffentlicht, sich der israelischen Besatzungsarmee anzuschließen, der Kolonialmacht, die jeden Tag Palästinenser*innen tötet und unterdrückt. Ganz unverhohlen zeigt der Veranstaltungsort seinen Rassismus: Keffiyehs, die traditionell von vielen Palästinenser*innen und Araber*innen und von anderen oft als Symbol der Solidarität mit dem palästinensischen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit getragen werden, sind im Conne Island verboten.

Golden Pudel hat Auftritte für bereits gebuchte DJs, die den gewaltfreien kulturellen Boykott von Israel in Solidarität für die Rechte der Palästinenser*innen unterstützt haben, abgesagt und abgelehnt und Veranstalter*innen erlaubt dies zu tun.

://about blank stornierte eine Veranstaltung, weil die Organisator*innen #DJsforPalestine unterstützt hatten. Jewish Antifa Berlin schrieb daraufhin: “Palästinenser_innen und Jüd_innen sind nicht nur einfach Schatten in der deutschen Psyche. Wir sind alle echte Menschen aus Fleisch und Blut, doch eure Politik reduziert uns auf die Rolle von Gespenstern eurer deutschen Geschichte und Ängste.”://about blank hat auch das Tragen von Keffiyehs verboten und hält dies “höchst problematisch”. Obwohl diese Politik nicht mehr strikt durchgesetzt wird, verbietet der Club immer noch Kleidungsstücke, die Solidaritätsbotschaften an Palästinenser*innen enthalten.

Als das Kunstfestival Ruhrtriennale die britische Gruppe Young Fathers wegen ihrer Unterstützung der palästinensischen Rechte ablehnte, kritisierten zahlreiche prominente Künstler*innen und Wissenschaftler*innen die Entscheidung und erklärten, dass “Boykotte, die in den universellen Menschenrechten verankert sind und auf Gerechtigkeit für marginalisierte und unterdrückte Gemeinschaften abzielen, eine legitime gewaltfreie Taktik sind”.

Viele für die Ruhrtriennale gebuchte Künstler*innen zogen sich aus Solidarität mit den Young Fathers zurück und sprachen sich gegen Zensur aus, bevor das Festival seine Entscheidung revidierte. Die Künstler*innen, die ihre Auftritte abgesagt hatten, kehrten daraufhin in das Festival line-up zurück, in dem eine Podiumsdiskussion zur Freiheit der Kunst stattfand

Conne Island, Golden Pudel und ://about blank sollten ihre schändliche Komplizenschaft durch Beschönigung der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser*innen durch Israel beenden, allem voran ihre Zensur. Bis dahin fordern wir Künstler*innen und Kulturschaffende auf, Angebote dieser repressiven, antipalästinensischen Orte abzulehnen. Wir fordern progressive Besucher*innen der Clubs auf, von weiteren Besuchen Abstand zu nehmen, zur Unterstützung der Meinungsfreiheit und in grundsätzlicher Ablehnung von Rassismus, Zensur und Einschüchterung gegen fortschrittliche Künstler*innen, die die palästinensischen Menschenrechte unterstützen.

Original: The BDS movement calls to boycott three anti-Palestinian German clubs