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Die Pariser Erklärung- Europäische Plattform für den akademischen und kulturellen Boykott Israels

Pariser Erklärung der Europäischen Plattform für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (EPACBI)

Diese Erklärung kündigt die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Plattform für den akademischen und kulturellen Boykott Israels an. Die nationalen, regionalen und lokalen Organisationen und Bewegungen dieser Plattform

  • akzeptieren und fördern den Boykott israelischer akademischer und kultureller Institutionen und die Disinvestition von Unternehmen, die zu den gravierenden völker- und menschenrechtlichen Verletzungen Israels beitragen.
  • unterstützen den Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft für Boykott, Disinvestition und Sanktionen (BDS) und akzeptieren zur Umsetzung die Richtlinien der Palästinensischen Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) als Teil des Palästinensischen Nationalen Boykott Komitees (BNC).
  • erklären sich bereit, den Boykott aufzubauen und zu stärken bis Palästinenser und Palästinenserinnen eine Lösung der derzeitigen Ungerechtigkeiten in Übereinkunft mit internationalem Recht und international anerkannten Menschenrechten erreichen.

Europa mit seinen Nationalstaaten und seinen integralen Institutionen spielt eine Schlüsselrolle in der Aufrechterhaltung der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete. Die Unterstützung dieser Politik wird gewährt trotz Israels wiederholten und vielfältig dokumentierten Verletzungen von Menschenrechten an Palästinensern: als Bürger und Bürgerinnen Israels, als unter israelischer Besatzung lebend und als Flüchtlinge. Dabei ignorieren und negieren europäische Institutionen den Respekt für Menschenrechte und Freiheiten, die die Grundpfeiler ihrer Erklärungen ausmachen. Daher ist es nunmehr an der europäischen Zivilgesellschaft, ihr Handeln in Übereinkunft mit diesen Prinzipien zu bringen.

Boykott, Disinvestition und Sanktionen (BDS) ist eine gewaltfreie und moralische Strategie, um Veränderung zu erzielen, wo dies nach jahrzehntelangen Programmen des ‘Brücken bauens’ mit dem Unterdrücker offensichtlich gescheitert ist. Der akademische und kulturelle Boykott ist angemessen, denn israelische akademische und kulturelle Institutionen sind Komplizen bei der massiven Beschränkung palästinensischer akademischer und kultureller Freiheiten – sie unterstützen direkt und indirekt die Regierungspolitik.

Der wichtige Beitrag von BDS, einschließlich des akademischen und kulturellen Boykotts, die Apartheid in Südafrika zu beenden, zeigt die potentielle Effektivität dieser Strategie.

Wir rufen alle europäisch wissenschaftlich und kulturell Tätigen auf, ihr nach ihrem besten Gewissen zu handeln und ihre Beziehungen, die sie zu israelischen Institutionen in ihrem Tätigkeitsfeld haben oder zu haben beabsichtigen, zu re-evaluieren und auf einen Prüfstein zu stellen.

Wir rufen diejenigen auf, die Gerechtigkeit im Nahen Osten und die weltweite Einhaltung des internationalen Rechts wünschen, lokale, regionale und nationale Strukturen zu schaffen, um den Boykott zu unterstützen.

Wir werden mit Rat und Tat bei der Gründung solcher Organisationen zur Seite stehen, um eine europaweite Koordination der akademischen und kulturellen Boykott-Aktivitäten zu erreichen.

Paris, September 26, 2010.

Aus dem Spanischen (Rebelion.org 08.11.10) übersetzt von Karin Nebauer

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