BNC Erklärung

Der palästinensische Tag des Bodens 2025: Widerstand leisten. Sich erheben. Entkolonialisieren.

Anlässlich des 49. Jahrestages des Tags des Bodens gedenken wir aller Palästinenser*innen, die im Zuge von Israels Völkermord an 2,3 Millionen Menschen im besetzten Gazastreifen ermordet wurden. Die indigene Bevölkerung Palästinas wird trotz des Völkermords ihren Kampf für Befreiung und Rückkehr unserer Flüchtlinge in ihr angestammtes Land fortsetzen.

Die Ausweitung von BDS-Kampagnen zur Beendigung der Komplizenschaft von Regierungen, Unternehmen und Institutionen mit Israels Völkermord und dem dahinter stehenden Regime von Siedlerkolonialismus, militärischer Besatzung und Apartheid ist die wirksamste und sinnvollste Form der Solidarität mit unserem Befreiungskampf.

An diesem Tag im Jahr 1976 ermordeten die israelischen Apartheidtruppen sechs Palästinenser (allesamt „Staatsbürger“), als sie an gewaltlosen Protesten gegen den unerbittlichen siedlerkolonialen Landraub teilnahmen. Jedes Jahr am 30. März begehen Palästinenser*innen überall auf der Welt den Tag des Bodens und bekräftigen damit ihre Standhaftigkeit und ihr unerschütterliches Bekenntnis zu ihrem Land sowie zu ihrem Recht auf Rückkehr und Wiedergutmachung.

Der diesjährige Tag des Bodens findet während der israelischen Apartheid-Woche (IAW) und inmitten von Israels verschärftem Völkermord im Gazastreifen statt, der mit erneuten Bombardierungen, Massenhungersnöten und Vertreibung von Palästinenser*innen weiter eskaliert ist. Israel, voll unterstützt und bewaffnet von den USA und anderen westlichen Mächten, hat seit den frühen Morgenstunden des 18. März, Hunderte von Palästinenser*innen massakriert, viele im Schlaf. Seit 7. Oktober 2023 wurden bereits über 60.000 Menschen getötet. Unterdessen setzt Israel seine brutale Kampagne der ethnischen Säuberung und Vertreibung von Palästinenser*innen in der besetzten West Bank, einschließlich Jerusalem, fort, wo es große Teile des Landes annektiert hat.

Heute steht der palästinensische Kampf um Gerechtigkeit im Mittelpunkt des Kampfes gegen eine Weltordnung des „Rechts des Stärkeren“, die von der völkermörderischen Achse USA-Israel mit der Unterstützung der europäischen Kolonialmächte durchgesetzt wird. Palästina bleibt ein Lackmustest für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit und ist untrennbar mit dem wachsenden globalen Kampf gegen Autoritarismus, Rassismus, Faschismus und Klimazerstörung verbunden, wie sie von der Trump-Administration verkörpert wird.

Begehen wir den palästinensischen Tag des Bodens in diesem Jahr mit einer klaren und deutlichen Botschaft: Wir werden nicht zulassen, dass ihre Unterdrückung, ihre beispiellose Brutalität und Repression unsere Gedanken mit Selbstgefälligkeit, Feigheit oder Verzweiflung vereinnahmen. Wir werden mit allen zusammenarbeiten, die Gerechtigkeit suchen und Menschenrechte verteidigen, um möglichst breite Koalitionen zum Widerstand gegen ihr Unrecht und ihre Verbrechen zu bilden.

Mit den Worten des Sekretariats von Student Frameworks in Gaza, das die IAW mit einem eindringlichen Aufruf zum Handeln eröffnete:

„Dies darf kein Moment der Resignation sein – es muss ein Moment der Eskalation sein“.

Lasst uns an diesem Tag des Bodens alle friedlichen Bemühungen verstärken, die internationale Komplizenschaft zu beenden, die zu Israels völliger Straflosigkeit geführt hat. Andernfalls wird Gaza nicht nur als der erste live übertragene Völkermord der Welt in die Geschichte eingehen, sondern auch als Friedhof des Völkerrechts und der Menschenrechte. Der Kampf, der heute in Palästina und an den Orten der Solidarität weltweit geführt wird, ist ein Kampf für Menschlichkeit und für eine Weltordnung, die auf den Werten von Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit für alle beruht.

Schließt euch BDS-Gruppen und Solidaritätspartner*innen der BDS-Bewegung in euren Ländern an und:

  1. Shut It Down – Stört die Institutionen, die an Israels Völkermord beteiligt sind. Organisiert Streiks (wenn möglich), Arbeitsniederlegungen und Sit-ins. Kein Business as usual unter Völkermord.

  2. Weitet apartheidfreie Zonen aus – Fordert eure Universität, eure Arbeitsstätte, eure Gewerkschaft oder eure Stadt auf, ihre Verbindungen zu Apartheid Israel abzubrechen und die BDS-Richtlinien zu respektieren.

  3. Übt Druck auf eure Regierungen für rechtmäßige Sanktion aus – Regierungen müssen gezielte Sanktionen gegen Israel verhängen, einschließlich eines umfassenden Militärembargos. Dies ist keine Option, sondern eine rechtliche Verpflichtung. Nach den IGH-Urteilen von 2024 ist die Beendigung der direkten und indirekten Komplizenschaft mit Israel für alle Staaten eine rechtliche Verpflichtung.

  4. Mobilisiert die Massen – Protestiert in Stadt, organisiert strategische direct actions

  5. Baut breit aufgestellte Koalitionen auf – Intersektionale antirassistische Koalitionen für Gerechtigkeit sind heute wichtiger denn je.

  6. Fordert den sofortigen Ausschluss Israels aus der UNO, der FIFA, den Olympischen Spielen und allen internationalen Institutionen.

  7. Verleiht Palästina eine Stimme – Präsentiert palästinensische Kultur, Widerstand und Visionen der Befreiung durch Filmvorführungen, Kunstausstellungen, Lehrveranstaltungen und öffentliche Diskussionen.

Kanalisiert eure Wut, eure Frustration und Trauer in wirksame, strategische BDS-Aktionen und übt Druck aus, um den Völkermord zu stoppen und Israels Regime der  siedlerkolonialen Apartheid zu stürzen, die die eigentliche Ursache dieser Unterdrückung und unsäglichen Gewalt ist.

This Palestinian Land Day: Resist.Rise.Decolonize.
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de