BNC-Blog

BDS schließt sich dem globalen Aufruf für Klimagerechtigkeit auf der COP26 an

1. November 2021 / Palestinian BDS National Committee (BNC)

Die Kämpfe gegen Kolonialismus, Rassismus und Militarisierung sowie für Klimagerechtigkeit, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit sind eng miteinander verknüpft. Auch die Palästinenser streben nach Klimagerechtigkeit, indem sie Regierungen und Unternehmen zur Rechenschaft ziehen. Palästina ist ein Thema der Klimagerechtigkeit.

Was ist die COP26?

Jedes Jahr halten die Vereinten Nationen eine globale Klimakonferenz ab, die als “Konferenz der Vertragsparteien” bekannt ist. Vom 31. Oktober 2021 bis zum 12. November 2021 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in Glasgow zur 26. jährlichen Sitzung, der COP26.

Da sich die Klimakrise auf der ganzen Welt verschlimmert und auf allen Kontinenten Verwüstungen anrichtet, ärmere Nationen und unterdrückte Gemeinschaften jedoch unverhältnismäßig stark betroffen sind, werden die auf der COP26 getroffenen Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf diejenigen haben, die derzeit am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Palästina ist ein Thema der Klimagerechtigkeit!

Die katastrophale Klimakrise wird durch globale Ungleichheit und Unterdrückung verschärft und von mitschuldigen Regierungen und Unternehmen herbeigeführt, die den Profit über die Menschen und den Planeten stellen.

Dies gilt besonders dann, wenn es um Israels Apartheid geht.

Die Klimakrise betrifft überproportional Palästinenser*innen, die unter israelischer Besatzung, Apartheid und Siedlerkolonialismus leben und sich dieser widersetzen. Einheimische Palästinenser*innen, die unter diesen Bedingungen ohne Kontrolle über ihr Land oder ihre natürlichen Ressourcen leben, sind durch die  Klimakrise besonders gefährdet. Da Israel Ressourcen monopolisiert, verschlimmern steigende Temperaturen die Wüstenbildung sowie die Wasser- und Landknappheit und verfestigen die Klima-Apartheid.

Israelische Unternehmen wie Netafim, Mekorot und Haifa Chemicals sowie siedlerkoloniale Organisationen wie der Jüdische Nationalfonds (JNF) spielen eine Schlüsselrolle bei der Zerstörung der palästinensischen Landwirtschaft, der Enteignung palästinensischer Bauern und Bäuerinnen und der Landnahme zur Stärkung des illegalen israelischen Siedlungsbaus.

Während Israel die palästinensische Landwirtschaft und die Lebensgrundlage der Bauern und Bäuerinnen zerstört, Apartheid praktiziert und palästinensisches Land durch seine Agrarindustrie kolonisiert, verkauft es sich und seine Agrarindustrie im globalen Süden als Anbieter von Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft. Doch diese Praktiken sind oft ausbeuterisch, nicht nachhaltig und verschärfen bereits bestehende Probleme in verschiedenen Regionen.

Multinationale Unternehmen wie AXA und HSBC machen sich auch mitschuldig an Israels Unterdrückung des palästinensischen Volkes. Sie investieren in Unternehmen und Banken, die Israel bewaffnen, seine illegalen Siedlungen finanzieren und palästinensisches Land und natürliche Ressourcen ausplündern.

Israel wäscht Apartheid grün!

Apartheid-Israel täuscht der Welt ein falsches klimafreundliches Bild vor, während es die natürlichen Ressourcen Palästinas plündert und die Umwelt zerstört. Seit der Besatzung des verbliebenen Palästinas im Jahr 1967 – Westjordanland und Gazastreifen – hat Israel mehr als 2,5 Millionen Bäume entwurzelt, darunter über 800.000 alte palästinensische Olivenbäume.

Israels rassistische und falsche Behauptung „die Wüste zum Blühen zu bringen“ soll seine gewaltsame Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft und seine nicht nachhaltigen landwirtschaftlichen und wasserwirtschaftlichen Praktiken verbergen.

So stammen beispielsweise 97,7 % der israelischen Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, darunter auch Erdgas, das zum Teil durch die illegale Plünderung palästinensischer Gasvorkommen gewonnen wird. Die Eastern Mediterranean Pipeline Östliche Mittelmeerpipeline, kurz EastMed ist eine geplante Offshore/Onshore-Erdgaspipeline, die die Energieressourcen des Apartheidstaates Israel direkt mit Europa verbinden soll. Israel verweigert den Palästinenser*innen nicht nur den Zugang zu den Gasvorkommen vor der Küste des Gazastreifens, sondern hat diese Ressourcen auch illegal zu seinem alleinigen Vorteil ausgebeutet, während es den einheimischen Palästinenser*innen die Einnahmen vorenthielt. Alldieweil leiden zwei Millionen Palästinenser*innen in Gaza weiterhin unter akutem Strommangel, der durch Israels Weigerung, seinen Verpflichtungen als Besatzungsmacht nachzukommen, noch verschlimmert wird.

Durch den EuroAsia Interconnector versucht Apartheid Israel, Energie nach Europa zu exportieren, um eine Abhängigkeit von seinen fossilen und illegal erzeugten Energiequellen zu schaffen. Entscheidend ist, dass die Verbindungsleitung das europäische Stromnetz mit dem israelischen Netz verbinden würde, das die illegalen Siedlungen im besetzten palästinensischen Gebiet (OPT), einschließlich Ost-Jerusalem, einschließt, wodurch Europa in Israels Kriegsverbrechen verwickelt würde.

Entlarvt den JNF!

Israels Greenwashing- und Apartheid-Politik wird durch mitschuldige Regierungen, Unternehmen und Institutionen ermöglicht, die sein Unterdrückungsregime unterstützen. Eine solche bedeutende Institution ist der Jüdische Nationalfonds. Seit 120 Jahren ist der JNF für die ethnische Säuberung indigener Palästinenser*innen verantwortlich. In jüngster Zeit war der JNF im Rahmen seiner Beteiligung an der Unterstützung der illegalen Siedlungsexpansion im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, für Häuserzerstörung und Vertreibung palästinensischer Familien aus Vierteln wie Silwan in Ostjerusalem verantwortlich. Jetzt versucht der JNF, seine Verbrechen als Teilnehmer des COP26-Klimagipfels grün zu waschen. Schließt Euch der BDS-Bewegung auf der COP26 an, um den JNF zu entlarven!

Werdet jetzt aktiv!

Schließt Euch dem Palästina-Solidaritätsblock bei den weltweiten Demonstrationen für Klimagerechtigkeit am 6. November an.

The Jewish National Fund greenwashes Israeli apartheid. #ExposeJNFnow!  / Ggf. auf Deutsch retweeten: Der Jüdische Nationalfonds wäscht israelische Apartheid grün. #ExposeJNFnow!

Multinational and Israeli corporations greenwash Israeli apartheid and environmental destruction. / Ggf. auf Deutsch retweeten: Multinationale und israelische Konzerne waschen israelische Apartheid und Umweltzerstörung grün.

BDS Joins the Global Call for Climate Justice at COP26
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de
Hier die französische Übersetzung des Aufrufs: BDS rejoint l’Appel pour la justice climatique à la COP26 !

 

Siehe auch:
Wir können die Klimakrise nicht bekämpfen, ohne den militärisch- industriellen Komplex zu bekämpfen