Palästinenser*innen danken den Künstler*innen, die das in Partnerschaft mit Apartheid-Israel verbundene Pop-Kultur Festival Berlin boykottieren
26. August 2022 / Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel (PACBI)
Mindestens vier Künstler*innen haben sich vom Festival zurückgezogen und schlossen sich fünfzehn weiteren an, die seit 2017 ihre Auftritte abgesagt haben.
Palästinenser*innen danken Lafawndah (und ihrem Bandmitglied Trustfall), Alewya, Franky Gogo und Gigsta für ihren Rückzug vom Pop-Kultur Festival Berlin, das mit dem Apartheidstaat Israel zusammenarbeitet.
Diese Künstler*innen reagierten in kürzester Zeit auf private und öffentliche Appelle von Menschenrechtsverteidiger*innen, die sie baten, die Absage ihrer Auftritte aus Solidarität mit den Palästinenser*innen in Erwägung zu ziehen.
Lest und teilt @lafawndah_ s mutige und prinzipientreue Stellungnahme zu ihrem Rückzug von der Teilnahme an @popkulturberlin! #PK22 pic.twitter.com/99TV9UriMy
— Boycott Pop-Kultur Festival (@BoycottPKBerlin) August 24, 2022
Sie gehören zu den mindestens fünfzehn Künstler*innen, die sich seit 2017 von dem Festival distanziert haben aufgrund seiner absichtlichen Beschönigung des Apartheidregimes seines Partners Israel und der Massaker im belagerten Gazastreifen.
Alewya bringt es mit ihrem Statement zum Rückzug aus @popkulturberlin auf den Punkt. Solidarität ist jeden Tag. Solidarität ist kostbar. Danke Alewya. #pk22 pic.twitter.com/cpXX4ULn5t
— Boycott Pop-Kultur Festival (@BoycottPKBerlin) August 26, 2022
In einem vergeblichen Versuch, solche prinzipiellen Solidaritätsaktionen von Künstler*innen des Festivals zu verhindern, haben die Organisator*innen von Pop-Kultur Berlin die Wiederaufnahme dieser Partnerschaft bis vor wenigen Tagen unwiderlegbar verschwiegen.
Wir sprechen diesen Künstler*innen unsere Anerkennung aus für ihre Prinzipien und ihren Mut, dem Ruf der Unterdrückten zu folgen, trotz der unvermeidlichen finanziellen Verluste, die sie durch die kurzfristige Absage ihrer Auftritte erlitten haben.
Trustfall hat seine Teilnahme an @popkulturberlin zurückgezogen, lest dazu seine aufschlussreiche Solidaritätserklärung mit dem indigenen palästinensischen Volk. ?#popkultur #pk2022 #pk22 pic.twitter.com/aiqF2XheXX
— Boycott Pop-Kultur Festival (@BoycottPKBerlin) August 25, 2022
Offensichtlich erschüttert von den zahlreichen, direkten Solidaritätsbekundungen mit den Rechten der Palästinenser*innen, sind einige deutsche Politiker*innen auf vertrautes Terrain des fest verwurzelten anti-palästinensischen Rassismus und der schamlosen, heuchlerischen Komplizenschaft mit Israels Verbrechen der Apartheid – einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit – zurückgefallen.
Klaus Lederer – stellvertretender Bürgermeister von Berlin, Kultursenator und Vorsitzender des Musicboard Berlin, das Pop-Kultur organisiert – beschrieb die Kampagne und die Künstler*innen, die das Festival boykottieren und ihre Kolleg*innen aufforderten, dasselbe zu tun, als „ekelhaft“. Er versprach seinen „entschlossenen Widerstand“.
Lederer, das sollte angemerkt werden, hat diese abscheulichen Drohungen seit mindestens fünf Jahren ausgesprochen, mit wenig Auswirkung, außer dass er den Ruf seines eigenen angeblich progressiven Musikfestivals ruiniert. Er und Claudia Roth – Staatsministerin für Kultur und Medien, die die Kampagne und die Künstler*innen, die ihren Aufrufen gefolgt sind, in ihrer Rede am Eröffnungsabend des Festivals verurteilte – sollten sich stattdessen auf ihre moralische Verpflichtung konzentrieren, ihre Komplizenschaft mit dem israelischen Apartheidregime zu beenden.
“Disgusting”. That’s how @klauslederer, chair of @_musicboard that organises @popkulturberlin, again condemned artists who withdrew in solidarity with Palestinians living under its festival partner Israel’s apartheid system, and who urged their fellow artists to join them. #PK22
— Boycott Pop-Kultur Festival (@BoycottPKBerlin) August 24, 2022
Wir bekräftigen unseren Aufruf zum Boykott des Pop-Kultur Festivals Berlin, einschließlich seiner Ausgabe 2023 und aller zukünftigen Ausgaben, in der es eine Partnerschaft mit Apartheid-Israel eingeht.
Jede deutsche Kultureinrichtung, die eine Partnerschaft mit dem Apartheid-Regime eingeht und versucht, Apartheid zu instrumentalisieren, die antipalästinensische Zensur ausübt oder anderweitige repressive Maßnahmen gegen unseren gewaltlosen Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit ergreift, muss mit ähnlichen Maßnahmen rechnen wie Pop-Kultur Berlin.
Palestinians thank artists boycotting apartheid Israel-partnered Pop Kultur Berlin”