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Palästinenser*innen fordern Ausschluss des völkermörderischen Israel vom Eurovision Song Contest

25. Januar 2024 / Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel (PACBI)

Die EBU, die den Wettbewerb ausrichtet, belohnt heuchlerisch Israels jahrzehntelange Apartheid und Besatzung und gewährt dem Land die volle Teilnahme.

Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) und die Palästinensische Journalistengewerkschaft fordern die Europäische Rundfunkunion (EBU) auf, Israel vom Eurovision Song Contest – dem größten Live-Musik-Event der Welt – auszuschließen, andernfalls drohen weitverbreitete Boykotte.

Israel, das von großen Menschenrechtsorganisationen weltweit als Apartheidstaat angesehen wird, wird von Südafrika, unterstützt von Dutzenden Staaten, vor dem Internationalen Gerichtshof des Völkermords an der palästinensischen Bevölkerung in Gaza beschuldigt.

Ein hochrangiger UN-Menschenrechtsbeauftragter und ein bekannter israelischer Holocaust- und Völkermordforscher haben Israels Krieg gegen die 2,3 Millionen Palästinenser*innen im besetzten und belagerten Gazastreifen als „Völkermord wie aus dem Lehrbuch“ beschrieben. Dutzende UN-Expert*innen und Hunderte internationale Rechtswissenschaftler*innen warnten ebenfalls vor „einem bevorstehenden Völkermord“.

Lange vor Israels anhaltendem Völkermord forderte PACBI, ein Gründungsmitglied des nationalen palästinensischen BDS-Ausschusses (BNC), der größten Koalition in der palästinensischen Gesellschaft, die die globale BDS-Bewegung anführt, die Aussetzung der Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest.

Darin hieß es: „Indem sie Russland für seine damals schon tagelange Invasion in der Ukraine sanktionierten und gleichzeitig Apartheid-Israel trotz seines jahrzehntealten Regimes der Unterdrückung der Palästinenser*innen vor der Verantwortung schützten, zeigten die Organisator*innen des Eurovision Song Contest, die EBU, eine völlig heuchlerische, rassistische und koloniale Missachtung palästinensischen Lebens.“

Sollte es der EBU nicht gelingen, Apartheid-Israel aus dem Eurovision Song Contest auszuschließen, werden Palästinenser*innen und Millionen, die unseren Befreiungskampf unterstützen, für einen Boykott des Wettbewerbs kämpfen.

Es ist dringender denn je, dass Israel für Völkermord und Apartheid zur Rechenschaft gezogen wird. Die Bereitstellung eines kulturellen Deckmantels für Israels Massenmord an Zehntausenden Palästinenser*innen, von denen fast die Hälfte Kinder sind, würde darauf hinauslaufen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ermöglichen und zu vertuschen. Dies wäre eine Ironie der Geschichte, insbesondere angesichts der dunklen Vergangenheit Europas, die durch Jahrhunderte brutalen Kolonialismus, Sklaverei und mehreren Völkermorden geprägt ist.

Laut israelischen Medienberichten „deutete der offizielle Instagram-Account von Finnlands Vor-Eurovision-Wettbewerb darauf hin, dass das Land aufgrund der ‚Situation im Nahen Osten‘ möglicherweise nicht am Wettbewerb im Mai in Schweden teilnehmen wird“, was als Anspielung interpretiert wird zu einem möglichen „Boykott aufgrund der Beteiligung Israels“. Auch isländische und slowenische Sender äußerten Bedenken hinsichtlich einer Beteiligung Israels.

Wir applaudieren dem isländischen Komponist*innen- und Textdichter*innenverband, mehr als 1.400 finnischen Künstler*innen, offiziellen Fanverbänden, mehreren aktuellen und früheren Eurovision-Finalist*innen und –Kandidat*innen sowie der schwedischen Linkspartei, die bereits gefordert hat, Apartheid-Israel vom Wettbewerb auszuschließen wie es mit Russland geschah. Wir schließen uns ihren Forderungen an

Der teilnehmende israelische Staatssender Kan veröffentlichte kürzlich ein abschreckendes, völkermörderisches Video, in dem israelische Kinder singen: „Wir werden sie alle [die Palästinenser in Gaza] vernichten.“ Dies allein hätte den Ausschluss von Kan vom Eurovision Song Contest rechtfertigen müssen.

Im Rausch der Straffreiheit haben israelische Amtspersonen sogar versucht, die BBC öffentlich einzuschüchtern, damit sie den britischen Kandidaten fallen lässt, der zuvor einen offenen Brief unterzeichnet hatte, in dem Israels Völkermord in Gaza und die zynische Schönfärberei seines Apartheidregimes kritisiert wird.

In dem Brief, den der britische Kandidat unterzeichnet hatte, heißt es unter anderem: „Wir als LGBTQIA+-Menschen können nicht zulassen, dass andere unsere Freiheitskämpfe auf der Grundlage von Sexualität und Geschlechtsidentität zu Waffen machen, um die systematische Besatzung und den Völkermord an einem Volk zu rechtfertigen.“

Die ein Jahr andauernde BDS-Kampagne zum Boykott der israelischen Eurovisionsveranstaltung 2019 in Apartheid-Tel Aviv verweigerte Israel seine propagandistische Schönfärberei. Weit über 100 LGBTQ+-Organisationen, Hunderte von führenden Künstler*innen und Millionen von Menschen in ganz Europa unterstützten den Boykott.

Die umfassende Berichterstattung der Mainstream-Medien rückte dann BDS in den Vordergrund und bezeichnete den Wettbewerb als „den politischsten“ Eurovision Song Contest aller Zeiten. Nur ein Bruchteil der erwarteten Besucher*innen kam. Das am häufigsten getwitterte Wort abgesehen von Israels offiziellem Eurovision-Hashtag war neben „Israel“ „Apartheid“.

PACBI ruft alle, die Völkermord und Apartheid ablehnen, dazu auf, zusammenzustehen und Druck auf die EBU auszuüben, damit sie Israel von der Eurovision ausschließt, und, sollte dies nicht geschehen,  den Wettbewerb zu boykottieren.

Palestinians call to ban genocidal Israel from Eurovision
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de