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Vom Erschaffen einer Legende: Jaffa, im Namen der Orange

Jaffa war vor 1948 eine international bekannte arabische Marke für Orangen. Der israelische Filmemacher Eyal Silvan zeigt in seinem Film «Jaffa, im Namen der Orange» (en: «Jaffa, The Orange’s Clockwork») wie nach der ethnischen Säuberung von Palästina die Marke zu einem israelisches Produkt wurde.

Mit der Jaffa-Orange wurde eine Legende erschaffen. Das Bild des israelischen Erfolgs, des Aufblühens der Wüste ging mit den Früchten um die Welt. In der Erzählung der Jaffa Orange im Speziellen und des israelischen Erfolgs wird aber die Vertreibung der palästinensischen Bauern von ihrem Land bewusst verschwiegen.

Die Leugnung der Nakba, der historischen und aktuellen Vertreibung und Diskriminierung der PalästinenserInnen gehört längst nicht nur im Innern zur kulturellen Hegemonie. Von gleichsamer Bedeutung ist auch, dass dies gegen aussen geleugnet wird, denn die Nakba oder diskriminierende Praktiken und Gesetze passen entschieden nicht zum Bild eines demokratischen Israels, das dem Staat seinen Platz in die wirtschaftliche, politische und „moralische“ Weltgemeinschaft ermöglicht und ihm die Unterstützung insbesondere durch europäische und nordamerikanische Staaten zusichert.

Obwohl in Jaffa heute keine Orangen mehr wachsen und die ehemaligen Plantagen längst unter Beton verschwunden sind, finden wir heute noch in Migros und Coop kleine Kleber mit der Aufschrift „Jaffa“ nicht nur auf Orangen sondern auch auf Grapefruits und Pomelos aus Israel.

Mit einem Boykott der Marke Jaffa wird die Legende abgelehnt, die über die Vertreibung der PalästinserInnen aus ihren Orangenplantagen und somit über die israelische Landnahme hinwegtäuschen soll.

Trailer zu Film:

Dank an BDS Schweiz für die Informationen