BNC update

Es ist höchste Zeit, dass die FIFA Israel suspendiert!

6. Dezember 2023 / Palestinian BDS National Committee (BNC)

Palästinenser*innen fordern, Druck auf den Weltfußballverband FIFA auszuüben, bis dieser gemäß seinen Grundsätzen und Verpflichtungen die Mitgliedschaft Israels suspendiert. Die Untätigkeit der FIFA signalisiert für Israel  grünes Licht, seinen Völkermord an den Palästinenser*innen fortzusetzen.

Der nationale palästinensische BDS-Ausschuß (BNC), die größte palästinensische Koalition an der Spitze der globalen BDS-Bewegung, fordert, Druck auf den Internationalen Fußballverband (FIFA) auszuüben, bis dieser seinen Verpflichtungen in Bezug auf die Rechte des palästinensischen Volkes nachkommt. In diesem Zusammenhang erinnert der BNC an die Forderung der palästinensischen Sportgemeinschaft und Menschenrechtsorganisationen, die, von der FIFA jahrelang ignoriert, Millionen von Menschen vertreten, die Mitgliedschaft des israelischen Fußballverband (IFA) zu suspendieren aufgrund der Aufnahme von Sportmannschaften, die in illegalen israelischen Siedlungen auf gestohlenem palästinensischen Land ansässig sind und dort auch Spiele austragen. Die IFA erlaubt diesen illegalen Siedlungsmannschaften, in ihren Ligen zu spielen und schützt sie vor der Rechenschaftspflicht, was eine eklatante Verletzung des internationalen Rechts und der FIFA-Statuten darstellt.

In einer Zeit, in der Israel einen völkermörderischen Krieg gegen 2,3 Millionen Palästinenser*innen in Gaza führt, gibt es für internationale Foren, ob sportlich oder nicht, keine Ausreden, Israel nicht auszuschließen. Das Versäumnis dieser Foren, Israel für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, zeigt mehr als zuvor das Ausmaß der Dominanz westlicher Kolonialmächte, die Israel und sein völkermörderisches Apartheidregime über diese „internationalen“ Foren unterstützen.

Der BNC fordert die nationalen Fußballverbände des globalen Südens, die arabischen Fußballverbände und die Union der arabischen Fußballverbände auf, die Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen, der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und der Arabischen Liga in Druck auf die FIFA umzusetzen, bis diese in Übereinstimmung mit ihren Grundsätzen und Verpflichtungen die Mitgliedschaft Israels unverzüglich suspendiert.

Seit mehr als 50 Tagen sind 2,3 Millionen Palästinenser*innen Opfer eines völkermörderischen Krieges, der von Israel geführt und von westlichen Kolonialmächten unter Führung der Vereinigten Staaten unterstützt, finanziert und bewaffnet wird. Trotz der klaren Forderungen des Palästinensischen Fußballverbandes, die sich auf die Rolle der FIFA und der internationalen Sportorganisationen bei der Verurteilung der israelischen Aggression gegen die Palästinenser*innen im Gazastreifen und den Druck in Richtung eines Waffenstillstands, der Aufhebung der Belagerung und der Einreise von Hilfsgütern in den Gazastreifen konzentrieren, war die internationale Sportgemeinschaft bisher nicht in der Lage, zumindest eine moralische Position gegen den Völkermord zu beziehen.

Gemäß den FIFA-Statuten bekennt  sich der Verband, „zur Einhaltung aller international anerkannten Menschenrechte und setzt sich für den Schutz dieser Rechte ein“  [Artikel 3]. Die FIFA betont außerdem, dass „jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen …ist unter Androhung der Suspendierung oder des Ausschlusses verboten“ [Artikel 4].

In der FIFA-Menschenrechtspolitik heißt es außerdem, dass die FIFA bestrebt ist „ über ihre Pflicht zur Einhaltung der Menschenrechte gemäss UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte hinauszugehen, indem sie Massnahmen ergreift, um die Menschenrechte zu schützen und deren Achtung positiv zu beeinflussen“ [Artikel 4],  und dass sie „konstruktiv mit den zuständigen Behörden und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten und alle Anstrengungen unternehmen wird, um ihrer internationalen Menschenrechtsverantwortung nachzukommen“ [Artikel 7].

Weniger als eine Woche nach Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine ergriff die FIFA bereits wirksame Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihre Verpflichtungen nicht beeinträchtigt werden, indem sie dem russischen Fußballverband die weitere Teilnahme an ihren Turnieren gestatten würde. In diesem Fall wartete die FIFA nicht einmal die Resolutionen der Vereinten Nationen ab, auf die sie sich in früheren Vorfällen berufen hatte, als sie die Mitgliedschaft nationaler Fußballverbände aussetzte und ihnen aus politischen Gründen die Teilnahme an ihren Turnieren untersagte, wie beispielsweise dem südafrikanischen Fußballverband zu Zeiten der Apartheid. Die damaligen Entscheidungen der FIFA, des Internationalen Olympischen Komitees und anderer internationaler Sportorganisationen, die Mitgliedschaft Südafrikas auszusetzen, waren eines der wichtigsten Druckmittel, die zum Abbau des südafrikanischen Apartheidsystems beitrugen. Wo sind diese Sportverbände heute und warum kommen sie ihrer Aufgabe nicht nach, die Palästinenser*innen vor dem völkermörderischen Krieg Israels und seinem Apartheidregime zu schützen?

Im Laufe der Jahre wurde deutlich, dass die Missachtung der palästinensischen Forderungen durch die FIFA und die bewusste Vernachlässigung ihrer Verpflichtungen und ihrer Verantwortung gegenüber den Menschenrechten, wenn es um die Rechte der Palästinenser*innen geht, den tief sitzenden Rassismus und die Heuchelei der westlichen Mächte widerspiegelt, die die FIFA kontrollieren und die sich an Israels Regime des Siedlerkolonialismus und der Apartheid beteiligen. Während unser Volk heute diesem im Fernsehen übertragenen Völkermordverbrechen ausgesetzt ist, signalisiert die Untätigkeit der FIFA grünes Licht für Israel, seinen Völkermord an den Palästinenser*innen fortzusetzen.

Palestinian BDS National Committee (BNC)